Depression Selbsttest

Bestimme dein Risiko in 2 Minuten. Jeder von uns hat Phasen, in denen alles grau in grau erscheint, in denen wir »depri« sind. Doch eine Depression ist mehr als ein vorübergehendes Stimmungstief, sie ist eine ernst zu nehmende Erkrankung.

Der Depression Test (vertraulich)


Der Depression Test liefert eine Indikation für den Schweregrad der Depression nach ICD 10

Bei der Intensität der Depression unterscheidet man zwischen

  • Leichte Depression
  • Mittelgradige Depression
  • Schwerer Depression

Je nach Schweregrad schwankt die Intensität der Symptome und auch die empfohlenen Behandlungsansätze.

Die leichte Depression

Bei leichten Depressionen ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Betroffenen auch ohne Behandlung wieder gesund werden. Bevor der Arzt eine Behandlung mit Psychopharmaka oder eine Psychotherapie verordnet, können unterstützende Gespräche, Schulungen, Selbsthilfebücher oder Online-Programme eingesetzt werden. Bessern sich die Beschwerden nach zwei Wochen nicht, sollte eine Therapieerweiterung mit dem Arzt oder Psychotherapeuten besprochen werden.

Die mittelgradige Depression

Bei mittelgradigen Depressionen ist in der Regel eine Psychotherapie oder eine Behandlung mit Antidepressiva das Mittel der Wahl. Hier geht es also um eine »entweder-oder« Entscheidung.

Die schwere Depression

Eine Kombination von Medikamenten und Psychotherapie ist bei schweren Depressionen am wirksamsten. Hier geht es also um eine Kombination der beiden Therapieansätze.

Der Depression Test nach PHQ-9 wird auch von Ärzten und Therapeuten verwendet

Der Depression Test, den du hier findest, ist ein Stimmungsfragebogen (»Gesundheitsfragebogen für PatientInnen« oder kurz »PHQ-9«), der auch von Ärzten und Therapeuten für das Screening genutzt wird. Der Test wird von der DSM-5-Arbeitsgruppe der American Psychiatric Association als Instrument zur Messung des Schweregrades der Major Depression nach den deren Kriterien empfohlen.

Woher kommt der Name Depression überhaupt?

Das Wort Depression ist spätestens nach der Corona-Pandemie in allen Munden. Aber woher kommt dieses Wort eigentlich und was bedeutet es? Das Nomen Depression kommt laut dem freien Wörterbuch Wiktionary aus dem französischen »dépression« wo es so viel wie »Senkung« bedeutet. Also ist damit auch so etwas gemeint wie eine Vertiefung, ein kleines Tal in der Landschaft. Diese Definition findet sich auch im offiziellen Eintrag des Dudens wieder:

  1. Depression ist eine sich in tiefer Niedergeschlagenheit u. a. ausdrückende psychische Erkrankung
  2. Festlandgebiet, dessen Oberfläche unter dem Meeresspiegel liegt; Landsenke

Die erste Definition ist wahrscheinlich den meisten bekannt. Aber auch der Bereich unter dem Meeresspiegel beschreibt meiner Meinung nach perfekt den Gefühlszustand in der Depression.

In meiner schweren depressiven Episode wollte ich mich oft nur noch verstecken, vor mir selbst, vor meinen Lieben, vor der Welt. Und wo geht das besser als in einer Senke unter dem Meeresspiegel?

Welchen Test verwenden Psychotherapeuten, Psychiater und Kliniken, um eine Depression zu diagnostizieren?

Das Fachpersonal in Österreich und Deutschland verwendet mehrheitlich nicht den Selbsttest nach PHQ-9 zur Diagnose von Patienten. Im klinischen Bereich wird typischerweise einen der folgenden psychologischen Testverfahren verwendet:

  • Die Montgomery–Åsberg Depression Rating Scale (MADRS). Bestimmt den Schweregrad der Depression (keine, leicht, mittelgradig und schwer) und wurde 1979 von britischen und schwedischen Forscher entwickelt. Der Test besteht aus 10 Fragen und wurde in einer großangelegten Metastudie (also eine quantitativ-statistische Zusammenfassung anderer Arbeiten) von Hengartner et. al. im Jahr 2020 als der Goldstandard unter den klinischen Testverfahren bezeichneten. Der Test ist nicht als Selbsttest gedacht, Psychiater und Psychologen, die den Test anwenden, sind speziell auf die Interpretation der Antworten der Patienten geschult. Dies ist besonders notwendig, weil die Antworten der Patienten auf einer 7-stufigen Skala bewertet werden müssen.
  • Das Beck-Depressions-Inventar (BDI). Eignet sich ebenfalls, um den Schweregrad der Depression (keine, leicht, mittelgradig und schwer) zu bestimmen und wurde 1961 in den USA entwickelt. Ähnlich wie bei dem Depression Test auf unserer Seite, gibt der Patient selbst an, wie er sich fühlt. Es gibt verschiedene Varianten des BDI, meist wird jene Variante verwendet, mit 21 Fragen. Eine typische Durchführungsdauer ist 5–10 Minuten. Gerne würden wir euch diesen Test anbieten, jedoch der Test seit dem Jahr 2009 von dem Medienkonzern Pearson PLC in London lizenziert. Den Test gibt es, stand heute (Mai 2023) nur auf Stift und Papier. Je Test möchte Pearson ca. EUR 1 und für das Manual zur Auswertung stolze EUR 43,50 Entschädigung. Sehr schade, wie ich finde. Behandlung und Diagnose von Depression soll keine Frage der wirtschaftlichen Position eines Menschen sein.

Während meiner Zeit in der Psychiatrie und der psychosomatischen Tagesklinik hatte ich Kontakt zu beiden Depression Tests. Die Psychiatrie, in welcher ich zur Behandlung war, hat den MADRS Test verwendet und den BDI habe ich in der Tagesklinik kennengelernt.

Wie oft sollte so ein Depression Test im Laufe einer Episode wiederholt werden?

Eine Depression verläuft oft in Wellen. Mal macht man einen deutlichen Fortschritt, dann wieder einen Rückschritt. Ein Schritt vor, dann zwei zurück – das ist leider oft die frustrierende Realität. Ich kenne das nur zu gut aus meiner eigenen depressiven Erkrankung und Genesung. Wichtig ist, das große Ganze nicht aus den Augen zu verlieren. Solange der Durchschnitt nach oben geht, ist man auf dem richtigen Weg raus aus der Depression.

Wenn es nun Depression Tests gibt, wie den auf dieser Seite, um einfach den Schweregrad der Depression zu bestimmen, sollte man dann den Test jeden Tag wiederholen, um zu sehen, ob man Fortschritte gemacht hat? Meiner Meinung nach ist die Antwort auf diese Frage ein klares Nein. Warum?

  1. Die Heilung einer Depression dauert oft Monate, was soll sich am Resultat des Depressions-Tests schon in 24h ändern? Die Depression ist bedauerlicherweise ein Marathon und kein Sprint.
  2. Das ständige Bewerten stresst und Stress und Depression mögen sich einfach nicht.

Während meiner ersten schweren depressiven Episode habe ich den Fehler gemacht, dass ich die wichtigen Depressionsparameter wie Schlaf und Antrieb täglich auf einer zehnteiligen Skala bewertet habe. Dem nicht genug, ich habe den Verlauf auch in schönen Schaubildern mit Regressionskurven aufgezeichnet. Hier ein echtes Beispiel aus dem Jahre 2021, meiner ersten Episode.

 

Dann bin ich jeden Tag in der Klinik vor meiner Kurve gesessen und habe gegrübelt. Nur eine Sechs bei Stimmung? Gestern war ich doch schon bei einer soliden Acht. Geht es wieder bergab? Es scheint, als würden sich Antrieb und Stimmung gegengleich bewegen. Hier braucht es definitiv ein »Deep-Dive«!

Mein »Forschungsprojekt« trieb die Ärzte auf der Station und mich in den Wahnsinn. Heute ist mir diese detaillierte Aufzeichnung schon fast peinlich – aber ich wusste es nicht besser. Ich denke ein Intervall für die Wiederholung des Tests von zwei bis drei Wochen ergibt Sinn. Was ich stattdessen gemacht habe, um für mich selbst festzustellen, ob ich nun Fortschritte in der Depressionsbehandlung mache oder nicht, findest du in meinem Buch »Nach Grau kommt Himmelblau«.

Ist das wirklich Depression oder habe ich ein Burnout?

Der Übergang von Burnout zu Depression ist oft fließend. Burnout ist streng genommen »nur« eine Erschöpfung durch Überlastung. Zum Beispiel durch die Arbeit. Hier hilft in der Regel eine Auszeit und eine Reduzierung der Arbeitsbelastung. Bei einer Depression hilft aber so eine Auszeit nicht, sondern Symptome wie Erschöpfung, Schlafschwierigkeiten, Zukunftsängste etc. bleiben über einen Zeitraum von mehr als 2 Wochen aufrecht.

In hartnäckigen Fällen kann sich hinter einem subjektiv als »Burnout« erlebten Zustand eine Depression verbergen. Diese wird möglicherweise nicht als solche diagnostiziert, weil keine adäquate ärztliche Hilfe gesucht wird.